Spezialschnitte

Spezialschnitt: Kopfweiden und Kopfpappeln

Kopfweiden bzw. Kopfpappeln sind keine eigene Art, sondern Weiden und Pappeln, deren Stamm in einer Höhe von ca. 2-3 m bei Weiden oder bei Pappeln bei ca. 3-5m abgesägt wird. An der Schnittfläche der Bäume bilden sich dann in großer Zahl neue Triebe und mit der Zeit verdickt sich der obere Abschnitt des Stamms. So entsteht der "Kopf" der Weide bzw. der Pappel. Da gerade Weiden und Pappeln (Weichholz) zu morschem Holz und hohlen Stämmen neigen, sind die Einkürzungen zu Kopfweide und Kopfpappel oftmals lebensverlängernd mehrere Jahrhunderte alte Bäume sind keine Seltenheit. Denn die Statik der Bäume wird durch den Schnitt erhöht und stabilisiert (z. B. auch nach Sturmschäden). Ist ein Baum zur Kopfweide oder zur Kopfpappel geschnitten, muß dieser regelmäßig gepflegt werden. Alle drei bis zehn Jahre ist ein pflegender Nachschnitt "Aufkopfsetzen" notwendig. Ein größeres Intervall bei der Pflege (15 bis 20 Jahre) führt dazu daß der Baum durch große Äste unter der Last auseinander bricht. Kopfweiden und Kopfpappeln bieten Lebensraum für viele verschiedene Tiere, nicht zu letzt für Fledermäuse und Eulen (Steinkauz), die in den oftmals hohlen Stämmen Unterschlupf und Nistgelegenheiten finden. Sie sind das wertvollste Einzelbiotop. Ausbrennen, Fällen oder ähnlich schädigende Maßnahmen werde von uns zur Anzeige gebracht und werden mit mehreren Tausenden Euro Geldstrafen belegt werden.

Daneben können durch den regelmäßigen Schnitt wieder neue Kopfweidenstangen gewonnen werden, die 50cm tief in die Erde gesteckt und im ersten Jahr gewässert, schnell wieder austreiben und den Kopfweidenbestand verjüngen und die Unterarten durch diese vegetative Vermehrung erhalten.

Kopfweiden

schöne Kopfweide mit ca. 5 jährigem Austrieb (J.Fiala)
Kopfweide frisch geschnitten, waagrechter Schnitt der Krone entscheidend (J.Fiala)

Kopfpappeln

Pappelschnitt nach Jahrzehnten, daher Belassen von kurzen Stummeln (J.Fiala)

Spezialschnitt: Hochstammobstbaumschnitt

Unter Hradschecks Birnbaum

Hochstammobstbäume werden in der Regel auf Streuobstwiesen gepflanzt. Sie benötigen keinen Dünger und Pestizide, jedoch pflegende Schnitte. Bei der Pflege der Hochstammobstbäume wird nur die Krone eines Obstbaumes geschnitten und gekürzt. Denn bei Obstbäumen soll durch den regelmäßigen Schnitt eine Struktur gebildet werden, die einerseits den Ertrag von Streuobstwiesen verbessern, aber auch die Beschädigung des Baumes vermeiden soll. Totholz führt zwar anfangs zu einer Aufwertung des Streuobstbestandes, jedoch insgesamt zu einer Verkürzung der Lebensdauer, da vergreistes Holz zum Teil für den Befall mit Holzkrankheiten und Parasiten verantwortlich gemacht werden kann. Folgende Schnitte sind für die Pflege von Hochstammobstbäumen notwendig und werden durch uns ausgeführt:

  • Pflanz- und entscheidend Wurzelschnitt (direkt bei der Pflanzung, inkl. Wurzelschnitt zur Förderung des Wiederaustriebes)
  • Erziehungsschnitt - zur Erzielung der richtigen Kronenform (drei bis acht Jahre, jährlich im Frühjahr)
  • Pflegeschnitt - zu dichte, ins Kroneninnere gewachsene Äste auslichten, Konkurrenzäste entfernen, bruchgefährdete Totäste abnehmen (ab dem 8. Jahr, alle zwei bis fünf Jahre, tw. im Sommer um Fruchtbildung zu fördern und Längenwachstum langsam zu reduzieren)
  • Sanierungsschnitt - falls schon länger keine Pflege mehr vorgenommen wurde, tw. problematisch, da auch ein Greis nicht alle Operationen schadlos übersteht.