Feldhamster- und Eidechsenschutz

Feldhamster

Entdeckt man einen Feldhamster in der Natur kommt es oft zu einer Verwechslung, denn viele Menschen haben noch nie einen Feldhamster gesehen und sind der Meinung einen entflohenen Goldhamster zu erblicken. Die Unkenntnis und die Verwechslung zeigen deutlich, daß die Feldhamster zu den stark gefährdeten Arten der Roten Liste gehören. Wäre die heutige Population größer, würden wir die Tiere sofort erkennen. Bis Mitte der 70-er war dies auch so, der Bestand war vielerorts sehr groß und die kleinen Nager galten als Plage. Es wurden Bekämpfungsaktionen durchgeführt. Hinzu kamen der professioneller Fang für die Pelzwirtschaft, intensive Landwirtschaft und zunehmende  Bebauung und Zerschneidung der Lebensräume, die zum starken Rückgang der Art führten. Heute ist der Feldhamster fast ganz verschwunden und eine vorhandene Population kann ganze Bau- und Erschließungsmaßnahmen stoppen.

Feldhamster sind typische Bodenbewohner und bevorzugen Löß- und Lehmboden. Durch die wühlende Tätigkeit der kleinen Nager wird direkt unter der Bodenoberfläche Humus zusammen getragen, was zur Bildung von Schwarzerde beiträgt. Feldhamster sind Nagetiere, die zur Familie der Wühler gehören. Sie gelten auch als sogenannte Scharrgräber.

Den Schutz der verbliebenen Feldhamster haben auch wir zum Ziel. Dabei möchten wir darauf hinweisen, dass eine echte Umsiedelung nur als allerletzte Maßnahme greifen darf. Wichtiger sind rechtzeitige Kompensationsmaßnahmen im betroffenen Gebiet, die darauf abzielen einen echten Rückzugsraum für die Nager zu schaffen, der gerne freiwillig angenommen wird. Zu einer Kompensationsmaßnahme zählt beispielsweise das Anlegen von Getreide- oder Grünstreifen (mind. 5 m Breite), die weder mit Gülle oder Jauche gedüngt noch mit Pflanzenschutzmitteln bearbeitet werden. Für die Bodenbearbeitung, evtl. Ernte und Mahd sind spezielle Zeiträume zu berücksichtigen genauso wie die Durchführung solcher Maßnahmen ausschließlich am Tag. Das Töten von Hamstern, als EU-weit geschütze Art wird teuer geahndet.

Eidechsen

In Deutschland gibt es fünf Eidechsen, die alle auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Zu den heimischen Eidechsen gehören Waldeidechse, Zauneidechse, Smaragdeidechse, Mauereidechse sowie die Blindschleiche.

Leider sind diesen Echsen nur wenige natürliche Lebensräume geblieben. Trotzdem nehmen die Eidechsen gerne Unterstützung an. So sind Areale, die erstklassige Lebensbedingungen – sonnige Lage, zahllose Schlupfwinkel und ein reichhaltiges Angebot an Spinnen und Insekten – bereithalten, schnell von den Eidechsen wieder erobert. Damit sich die Reptilien richtig wohl fühlen verwendet man am besten Trockenmauern, Lesesteinhaufen und Gabione. Zugunsten des trockenen, sonnigen Mikroklimas wird auf üppigen Bewuchs dieser Biotope verzichtet. Ergänzt man dann noch Sand für die Eiablage der Tiere wird der geschaffene Lebensraum schnell und dauerhaft bewohnt.

Ein Eidechsenrückzugshabitat entsteht

Erste Baumaßnahmen im Winter, Wälle zur Besonnung der Reptilien... (J. Fiala)
... Fortsetzung bei wärmerem Wetter, Lesesteinhaufen, Reisig und Sand zur Eiablage (J. Fiala).